von Sebastian Kaep
Zwischen klassischem Formideal und zerfallender Geschichtlichkeit verhandelt der Vortrag Hacks’ dramatische Arbeit als ideologiekritische Praxis. In der Gegenüberstellung von »Polly« (1963) und »Der Geldgott« (1991) soll Hacks’ dramaturgische Inszenierung imperialistischer Ideologie besprochen werden – nicht allein als historisches Phänomen, sondern als sprachlich und formal vermittelter Modus kapitalistischer Welterzeugung. Formarbeit als Widerstand begriffen, bedeutet nicht länger, moralisch nach der Falschheit der Welt, der herrschenden Ordnung usw. zu fragen, sondern – materialistisch – danach, welche sprachlichen, strukturellen und ästhetischen Formen Herrschaft stabilisieren – und wie diese sich brechen lassen.