Eine Pinselei

Peter Hacks wollte eine Lesung von Thomas Mann in München besuchen und fand sie ausverkauft. Er bezog an der Eingangstür Posten, und als der Dichter erschien, hielt er ihm das Couvert eines Briefes entgegen, das er für den Notfall eingesteckt hatte. Sie lassen mich nicht hinein, klagte er, beleidigt, wie er sich fühlte.

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Ist denn die Kunst wirklich nur dazu da, die verdammten albernen, vorübergehenden Peinlichkeiten einer Zeit vorzuführen oder ist sie nicht vielleicht dazu da, ausgehend von dem Material, das die Zeit anbietet, Lösungen zu finden und die Möglichkeiten einer Zeit zu untersuchen im Hinblick auf die Möglichkeiten, die die Menschheit als solche hat?
Peter Hacks

 

von Misa Harz & Ken Merten

Peter Hacks konstatierte 1992 gegenüber Frank Tichy, »dass der schlechteste Sozialismus immer noch besser ist als der beste Kapitalismus.« Ronald M. Schernikau betont in »Die Tage in L.«, dass der Endpunkt des Imperialismus an dessen reibungslosem Funktionieren ersichtlich sei: »die perfektion des westens sagt dem einzelnen immer und immer: nichts geht. (…) – die ungeheure schlamperei des sozialismus vermittelt (…): es wird.« Davon, welches Imperialismusverständnis die Leninisten Hacks und Schernikau teilen und was die Kunst zu tun habe in Anbetracht des Klassenkampfs im Weltmaßstab, handelt dieser Vortrag.