Früherkennung

Zu dem berühmten Theaterdichter Peter Hacks kam im Sommer 1956 ein Anfänger. Er führte zwei Einakter, »Der Lohndrücker« und »Die Korrektur«, mit sich; er forderte Hacks auf, ihn höheren Ortes zu empfehlen und ihm Geld zu verschaffen.

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Hacks gehört nicht zu den Schriftstellern, die Gruppen bilden. Er steht zu seinen Freunden und Ansichten. Wenn beide sich sehr voneinander entfernen, bleibt er bei seinen Ansichten.
Wolfgang Kohlhaase

»Mein bester Wurf ist Eva«
Geschlechterverhältnisse bei Hacks
Achte wissenschaftliche Tagung zu Werk und Leben von Peter Hacks

  • Termin: Sonnabend, 14. November 2015,
    10 bis 18 Uhrmagnushaus
  • Ort: Magnus Haus Berlin
    Am Kupfergraben 7
    10117 Berlin

Im Werk von Peter Hacks finden sich zahlreiche Frauenfiguren, die ein breites Spektrum an Möglichkeiten abdecken, von Vertreterinnen eines utopischen Ideals wie Pandora im gleichnamigen Drama über kalkuliert handelnde Politikerinnen wie die Königinnen in »Fredegunde« bis hin zu den »Musen« in der Szenenfolge, die zeigt, wie Frauen durch unzureichendes Handeln Kunstproduktion eben nicht befördern oder sogar verhindern.
Über alle diese Frauen wurden Aussagen getroffen, im essayistischen Werk auch über historisch reale Frauen. Zu fragen ist damit zum einen, welches Bild von Frauen oder auch allgemeiner: von Weiblichkeit so entsteht. Zum anderen rückt aber auch in den Blick, wie durch das Handeln von Figuren in Hacks‘ Dramen und Prosawerken Zuschreibungen wieder konterkariert werden. Das betrifft nicht nur Frauen, die sich einer Wesensbestimmung des Weiblichen zu entziehen versuchen, sondern auch Männer, die den Anforderungen der Geschlechterrollen nicht gerecht werden oder ihnen – wie Herakles in »Omphale« oder Goethe in »Gespräch im Hause Stein« – bewusst nicht nachkommen.


Vorträge der Tagung:

10:15 Uhr
Constanze Kraft (Berlin)
»Da stand die Sonne still.«

Die Bibel als Maßgabe für Frauenfiguren im Werk von Peter Hacks

11:00 Uhr
Ella Vengerova (Moskau)
Frauengestalten im Werk von Hacks
Über die Arten und Eigenarten der Frauenfiguren und die Rolle der Metapher aus der Perspektive der Übersetzerin von Hacks' Werken in die russische Sprache

11:45 Uhr
Felix Bartels (Eberbach)
»Und Adam erkannte sein Weib«
Sexualität, geschlechtliche Perspektiven und Erkenntnis im Gedicht »Auf der Suche nach der weißen Göttin«

12:30 Uhr
Sebastian Speth (Magdeburg)
Die Heilige Adelheid als Bet(t)genossin?
Peter Hacks’ »Volksbuch vom Herzog Ernst«

14:30 Uhr
Daria Šemberova (Prag)
Die weibliche Tugend und ihre Attribute am Beispiel der dramatisierten Legende »Rosie träumt«

15:15 Uhr
Antje Budde (Toronto)
Hacking Hacks – Queer observations
Hacks als Ingenieur querer/queerer Baustellen imaginierter und spielerischer Welten

16:00 Uhr
Olaf Brühl (Berlin)
»Allmächtig wirkt im Gang des Seins das längst Erledigte«
Omphale: Hacks, Herkules, Honecker und all die anderen

17:00 Uhr
Hannah Lotte Lund (Berlin)
Trossweiber
Peter Hacks und einige sogenannte »Frauen der Romantik«

Moderation der Vorträge:
Dr. Detlef Kannapin, Berlin (vormittags)
Prof. Dr. Heinz Hamm, Halle (nachmittags)

Weitere Angaben zu Beiträgern und Beiträgen folgen demnächst.

 

Mit freundlicher Unterstützung von:


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