Die Julklapp-Organisation

Die Golden Sixties der DDR, in denen die Wirtschaft gedieh, die Kultur blühte und die Parties rauschten, sind in Hacks' Erinnerung verkörpert in Gestalt des Julklappkränzchens. Die hauptsächlichen Cadres des Kränzchens waren vier Ehepaare, Hacks und Wiede, Manfred Krug und seine Frau Ottilie, Guy de Chambure und die Schauspielerin Christine Gloger vom Berliner Ensemble und die Nichtdrehbuchautoren Heinz Kahlau und Gisela Steineckert; die letztern lebten von Drehbüchern, welche die Defa regelmäßig ankaufte, aber niemals verfilmte.

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Ist denn die Kunst wirklich nur dazu da, die verdammten albernen, vorübergehenden Peinlichkeiten einer Zeit vorzuführen oder ist sie nicht vielleicht dazu da, ausgehend von dem Material, das die Zeit anbietet, Lösungen zu finden und die Möglichkeiten einer Zeit zu untersuchen im Hinblick auf die Möglichkeiten, die die Menschheit als solche hat?
Peter Hacks
Titelbild des Beitrages (Quelle: OSKINO/S. Bräuniger)

Der Dichter und Dramatiker Peter Hacks wäre heute 93 Jahre alt geworden. Die Peter-Hacks-Gesellschaft nimmt diesen Tag zum Anlass für ein kleines Programm, das im YouTube-Kanal der Gesellschaft präsentiert wird.

 

Berlin, 21.03.2021.

Darin tragen Anja Panse und Fabian Grübl bekannte Texte und Couplets von Peter Hacks vor, außerdem spielen Boris Rosenthal & Co. bekannte Melodien zu Hacks-Dichtungen. Auf dem Programm stehen unter anderem: Der »Versöhnungschor« aus „Orpheus in der Unterwelt“, der »Oktobersong« oder aus „Der Frieden“ eines der wohl bekanntesten Lieder von Hacks: »Die Oliven gedeihn«. So ist dann auch der kleine Geburtstagsgruß übertitelt, der in der vergangenen Woche am Grab von Peter Hacks auf der Französischen Friedhof in der Liesenstraße vorab aufgezeichnet wurde. Dass diese kleine Feier ausgerechnet hier stattfand, sei übrigens keine Ironie, betont Matthias Oehme, Vorsitzender der Peter-Hacks-Gesellschaft. Vielmehr sei das Grab im Augenblick der authentischste Erinnerungsort und deshalb gut geeignet.

Der Geburtstagsgruß ist heute ab 11.30 Uhr und danach jederzeit im YouTube-Kanal der Peter-Hacks-Gesellschaft zu sehen. (bsj)