Die Julklapp-Organisation

Die Golden Sixties der DDR, in denen die Wirtschaft gedieh, die Kultur blühte und die Parties rauschten, sind in Hacks' Erinnerung verkörpert in Gestalt des Julklappkränzchens. Die hauptsächlichen Cadres des Kränzchens waren vier Ehepaare, Hacks und Wiede, Manfred Krug und seine Frau Ottilie, Guy de Chambure und die Schauspielerin Christine Gloger vom Berliner Ensemble und die Nichtdrehbuchautoren Heinz Kahlau und Gisela Steineckert; die letztern lebten von Drehbüchern, welche die Defa regelmäßig ankaufte, aber niemals verfilmte.

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Hacks gehört nicht zu den Schriftstellern, die Gruppen bilden. Er steht zu seinen Freunden und Ansichten. Wenn beide sich sehr voneinander entfernen, bleibt er bei seinen Ansichten.
Wolfgang Kohlhaase

In der Publikationsreihe »Hefte zur DDR-Geschichte« erschien bei »HELLE PANKE e.V als Heft 132 von Ronald Weber »Dramatische Antipoden - Peter Hacks, Heiner Müller und die DDR«

Zum vorliegenden Thema referierte der Autor 2013 im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Literatur und Gesellschaft“.

INHALT
Einleitung  
1.   Leitstern Brecht: Hacks und Müller in den 1950er Jahren        
Das didaktische Theater                                                                   
Hacks und Müller als häretische Gruppe im literarischen Feld   
2.   Getrennte Wege: die 1960er Jahre                                            
Der Skandal um „Die Umsiedlerin“                                              
„Moritz Tassow“ – ein Gegenentwurf?                                         
Die gescheiterte Teamarbeit: „Der Glücksgott“                            
Die gemeinsame Abkehr vom Gegenwartsdrama                           
Die sozialistische Klassik                                                               
Divergierende Geschichtsphilosophien                                          
Lehrstück vs. Königsdrama                                                            
3.   Der Streit zwischen Hacks und Müller                                     
Das Ende des sozialistischen Absolutismus                                    
Die kulturpolitische Liberalisierung und ihre Folgen                      
Das Öffentlichwerden der Kontroverse – Müllers „Macbeth“             
„Hacks ist Monarchist“ – Müllers Reaktionen                              
Hacks und Müller – eine „Feldschlacht“                                       
Hacksʼ Kampf gegen die Romantik                                               
Antiromantische Dramatik                                                             
Die Ausbürgerung Wolf Biermanns und ihre Folgen                      
Inversion: Von ,Hacks und Müllerʻ zu ,Müller und Hacksʻ           
4.   Heiner Müllers Mantel  
5.   Fazit: Zwei antagonistische Konzeptionen sozialistischen Theaters
6.   Literaturverzeichnis          
Leseprobe