Hacks‘ »Jona« als Versuch, in miesen Zeiten zu bestehen.

Das Stück im Vortrag auf der 16. Hacks-Tagung 2023

Die 16. Wissenschaftliche Tagung der Peter-Hacks-Gesellschaft im November 2023 war dem Werk und Schaffen von Peter Hacks in den etwa fünfzehn Jahren zwischen der Entmachtung Walter Ulbrichts und dem Ende der DDR gewidmet. »Jona«, das als letztes Werk in dieser Epoche entstand, spielte dabei eine wichtige Rolle. Dementsprechend befasste sich der Publizist und Literaturforscher Kai Köhler in seinem Vortrag ausführlich mit dem Stück.

 

»Jona« ist das einzige Drama, das Hacks mit der Gattungsbezeichnung »Trauerspiel« versehen hat. Doch ist der Unterschied zu den zahlreicheren Komödien weniger klar als es zunächst scheint. Manche der Lustspiele drohen ins Ernste umzukippen – das Trauerspiel hingegen weist auf der sprachlichen wie auch szenischen Ebene komische Elemente auf. Der Vortrag gibt eingangs kurz die von der Forschung bereits geleistete politische Entschlüsselung von »Jona« wieder, um sich dann der Hauptfrage zuzuwenden, mit welchen Mitteln der Emotionslenkung Hacks eine an Hoffnung arme Lage zu bewältigen versucht.

Kai Köhler, geboren 1964, lebt als Publizist in Berlin. Er ist Herausgeber des Hacks Jahrbuchs, Mitherausgeber des Briefwechsels zwischen Peter Hacks und André Müller sen. Neueste Monographie: »Klassik in den Kämpfen ihrer Zeit. Personen, Werke, Zusammenhänge, Gebrauchsweisen in der Musik« (Kassel 2022)

Moderation: Dr. Ralf Klausnitzer

 

 

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