Leitwort

Der Komponist Baby Faber hatte sich in Hacks’ frühen Münchener Jahren ein wenig seiner angenommen, erzählte ihm auch manche Begebenheiten und Erlebnisse.

Als die Nazis in zunehmendem Maße auf die Rassenfrage zu sprechen kamen, hatte Faber für angezeigt befunden, für eine Weile in einer psychiatrischen Anstalt Unterkunft zu suchen.

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Hacks gehört zu der Partei der Unbestechlichen. Bekanntlich ist das eine sehr kleine Partei.
Eberhard Esche (Schauspieler)

von Dr. Nikon Kovalev (Moskau, per Zuschaltung)

11.00 Uhr

„Bojarenschlacht“, „Tatarenschlacht“ und „Der falsche Zar“ – allesamt 1996 entstandene Stücke von Hacks – sind mit der Zeitgeschichte Russlands eng verbunden. In einem Brief an André Müller sen. heißt es: „Ich warte den Ausgang der russischen Präsidentschaftswahlen ab, um ein Zarendrama zu schreiben“. Im zweiten Stück „Tatarenschlacht“ ändert Hacks seinen Urstoff am besonders tiefgreifend (Hauptidee, Ende). Oserows Original ist ein patriotisches Konjunktur-Stück, Hacks’ Version ist dagegen eine Auseinandersetzung mit den Fragen: Was darf man in der Politik tun und was nicht? Und was bedeuten der Staat und die Heimat?

Im Vortrag soll geklärt werden, was und zu welchen Zwecken Hacks mit Oserows Stück genau gemacht hat. Sowohl die russische Vorlage als auch eine deutsche Übersetzung aus dem 19. Jahrhundert, die Hacks kannte, werden mit seiner Bearbeitung verglichen. Besondere Aufmerksamkeit wird möglichen Parallelen mit der russischen Zeitgeschichte gewidmet.