von Dr. Ralf Klausnitzer (Berlin)

10.15 Uhr

Wie bekannt, sandte der in München studierende PH seine Seminararbeit „Über den Stil in Thomas Manns ‚Lotte in Weimar‘“ 1948 an den berühmten Autor nach Kalifornien. TM dankte und attestierte PH, dieser Aufsatz sei „ziemlich das Gescheiteste“, was ihm über seinen Roman vor Augen gekommen sei.

Doch was wusste der damals sehr junge Philologe PH vom Goethe-Bild des Bürgertums? Wie konnte er – nur drei Jahre nach dem Ende der Nazi-Herrschaft mit repräsentativ wogender Goethe-Verehrung und wuchernder Romantik-Idolatrie – den „Aufklärer“ JWG entdecken und würdigen? Schließlich: Welche Fundamente eines Literatur- und Kunstverständnisses wurden in der universitären Beschäftigung des Studenten PH mit Goethes Werk und Thomas Manns Analogisierungen gelegt?

Der Vortrag wird den frühen Goethe-Studien von Peter Hacks in seiner Münchener Studienzeit nachgehen und die spezifischen Umgangsformen mit einer Goethe-Forschung rekonstruieren, die seit den 1880er Jahren sowohl an der Formierung eines ‚bürgerlichen‘ Dichterbildes als auch bei Ausbildung der neueren deutschen Literaturwissenschaft wirkte.

 

Ralf Klausnitzer, geb. 1967, lehrt und forscht an der Humboldt-Universität zu Berlin.

 

Mitschnitt des Votrags und des anschließenden Gesprächs
Moderation: Dr. Klaus Rek

 

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