Künstlerverfolgung in der DDR

Kurt Bork war der Verfasser eines Aufsatzes »Sprech-Kor-Dichtungen«, welcher 1929 in der kommunistischen »Neuen Bücherschau« erschienen war. Es waren Leute dieser Art, die in den Leitungen der kulturellen Einrichtungen der DDR saßen.

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Seine politischen und ästhetischen Urteile haben die Schärfe eines Standgerichts.
Mark Siemons

Tagung 2024 Beitrag

Olaf Brühl

16.45 Uhr

Hacks schrieb zwei abendfüllend dramatische Texte zum antiken Herakles-Stoff mit dem Titel OMPHALE. Ein Opernlibretto und eine Komödie. Zuerst das Opern-Libretto ohne Opernkomponist und Opernhaus, danach die Komödie und ohne Schauspielhaus. Das zweite Werk wurde zuerst aufgeführt und da kein Theater in der DDR das leistete, war es schließlich in der BRD das Schauspiel in Frankfurt am Main, wo einige der elementaren Fragen sozialistischer Heldenarbeit durchgespielt wurden.

Prof. Dr. Albrecht von Massow

15.30 Uhr

Als dezidiert linksgerichtete Hochkultur gelten die Bühnenwerke von Peter Hacks, die man auch als »sozialistische Klassik« bezeichnet hat.

Dr. Franziska Haug

14.45 Uhr

»Frau sein, um Mann zu sein.« Der Vortrag beleuchtet die Geschlechterverhältnisse in »Omphale« und fragt nach dem queeren Potenzial des Textes. Was macht zum Mann und was zur Frau? »Der Knüppel ists, der dich zum Mann macht, wie der Rocken mich zum Weib.«

Ruben Luckardt

13.00 Uhr

Antike Mythologie ist fester Bestandteil der DDR Literatur und das nimmt auch das Drama nicht aus. Prominent ist die Figur des Herakles, bei Hacks in der »Omphale«, bei Müller im Kurzdrama »Herakles 5« oder im Langgedicht »Herakles 13« (und bei Hartmut Lange der »Herakles«).

Marie Hewelt

12.15 Uhr

In vielfacher Form scheint in der DDR der 70er Jahre das Thema des Geschlechtertauschs auf. Zwei Herangehensweisen an das Thema werden in diesem Vortrag untersucht. In »Omphale« bedient sich Peter Hacks der Mythologie, lässt den Helden Herakles und die Königin Omphale ihre Rollen zum gegenseitigen Gewinn tauschen.

Lukas Meisner

11.00 Uhr

Das Motiv des Geschlechtertauschs, das wir verstärkt seit dem Geschichtszeichen 1968 und spätestens seit dem Gesetz über die Unterbrechung der Schwangerschaft 1972 in der DDR-Literatur – u.a. bei Hacks und Morgner – finden, zeigt paradigmatisch: Das Geschlecht ist nicht der Leib, aber soziohistorisch eingeschrieben in diesen, was ihn damit zum Körper vergesellschaftet, dem gerade der vermeintlich voluntaristische Geist nicht entfliehen kann.