Lukas Meisner (Jena)

12.15 Uhr

»Die Wirklichkeit bleibt der größte Surrealist«: Sozialistischer Realismus in post-postrevolutionären Zeiten? Zu Hacks Gattungs- als Epochentheorie

Es ist ein Unterschied, ob man von Klassik und Romantik, von Drama und Roman unter sozialistischen oder unter kapitalistischen Bedingungen spricht. Meine These: Im Kapitalismus – im Tunnel – muss sozialistische Kunst kritischer Realismus sein, dessen Form der Roman ist. Zwar bleibt der Roman historisch eine Widerspiegelung bürgerlicher Entzweiung, doch muss er zur emanzipatorischen Vermittlung zwischen Psychologie und Soziologie werden. Denn keine andere Gattung dient zur dialektischen Totalitätsschau, ohne die nur Tunnel bleiben kann.

Lukas Meisner, geboren 1993, studierte Philosophie, Komparatistik und Soziologie, bevor er zur Kritischen Marxistischen Theorie promovierte. Derzeit ist er Dozent an der FSU Jena und der Berliner Hochschule für Wirtschaft und Recht. Kürzliche Publikationen: »Das Buch der Wüste. Jede Seite eine Düne« (2020), »Capitalist Nihilism and the Murder of Art« (2020), »Erde im Himmel« (2021) sowie »Medienkritik ist links. Warum wir eine medienkritische Linke brauchen« (2023).

 

Aufzeichnung des Votrags und des anschließenden Gesprächs
Moderation: Dr. Klaus Rek

 

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