Tagungsbeitrag von Ingar Solty

Erster Beitrag der Tagung war Ingar Soltys Vortrag »Peter Hacks’ Imperialismuskritik in der neuen Blockkonfrontation«. 

 

Viele Zugänge führen die Literatur zu Imperialismus und Krieg. Sie unterliegt der Dialektik des Krieges, die patriotische Wagenburgmentalität sukzessive in Kriegsmüdigkeit und Revolte verwandelt. Die Kriegserfahrung führt manche Literaten zu einem Verständnis des Imperialismus, der als sperriges Sujet Bewusstsein voraussetzt. Der Beitrag rekonstruiert und kontextualisiert vergleichend Hacks‘ Imperialismusverständnis anhand der „Maßgaben der Kunst“, „Marxistischen Hinsichten“ und Dramen „Der Frieden“, „Die schöne Helena“ sowie „Die Sorgen und die Macht“ und prüft seinen Nutzen für die imperialistische Konstellation der Gegenwart.

Ingar Solty, Jahrgang 1979, ist Sozial- und Literaturwissenschaftler und arbeitet als Referent für Außen-, Friedens- und Sicherheitspolitik am Zentrum für Gesellschaftsanalyse und politische Bildung der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Berlin. Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher zu Fragen der politischen Ökonomie, der politischen Theorie und Ideengeschichte sowie der Literatur und Kultur, darunter »Die USA unter Obama« (2013), »Richtige Literatur im Falschen« (2016), »Literatur in der neuen Klassengesellschaft« (2020), »Auf den Schultern von Karl Marx« (2020) und »Der postliberale Kapitalismus« (2025).