Tagungsbeitrag von Bafta Sarbo

Der vierte Beitrag auf unserer Tagung war der von Bafta Sarbo. Sie setzt sich mit Hacks’ Verständnis der historischen Rolle und Mission des Kolonialismus auseinander.

 

In der »Eröffnung des indischen Zeitalters« setzt sich Hacks mit dem Kolonialismus als Ausbreitung des kapitalistischen Weltsystems auseinander. Trotz der Brutalität des Kolonialregimes, was sich dadurch entfaltet, sieht er im globalen Kapitalismus ein Potenzial für universelle menschliche Emanzipation. Er vertrat damit eine Position, die auch Marx in seinen früheren Schriften vertrat. Heute ist diese Position Gegenstand der postkolonialen Kritik am Marxismus, obwohl Marx diese Position später überwand. Der Beitrag verhandelt Hacks’ Verständnis der historischen Rolle bzw. Mission des Kolonialismus – im Zusammenhang, aber auch in Abgrenzung zu Marx.

 

Bafta Sarbo ist Autorin und Politische Bildnerin. Sie ist Mitherausgeberin des Sammelbandes »Die Diversität der Ausbeutung. Zur Kritik des herrschenden Antirassismus« und verfasste ein Vorwort zu der Neuübersetzung von Walter Rodneys »Wie Europa Afrika unterentwickelte«. Für die Rosa Luxemburg Stiftung gibt sie Lektürekurse zum Marxschen Kapital. Sie arbeitet und publiziert zu den Themen Marxismus, Antirassismus und Polizeigewalt.