Hacks-Gespräche
Die Hacks-Gespräche sind eine Veranstaltungsreihe, ins Leben gerufen von Karl-Heinz Müller, einst Chefdramaturg am Deutschen Theater, an der Volksbühne und anderen Theatern und langjähriger Arbeitspartner von Benno Besson. 2009 und 2010 war Müller acht Mal im Gespräch mit Künstlern über das Werk und die Person von Peter Hacks. Die Gespräche wurden im März 2011 in unregelmäßigen Abständen fortgesetzt und werden nun im NUMA wieder aufgenommen. Über die nächsten Termine informieren Sie sich bitte hier. Einen Rückblick auf Themen und Mitwirkende finden Sie hier.
Freitag, 13. November 2015, 19:00 Uhr
22. Hacks-Gespräch »Hacks und die Frauen«Die Frauenfiguren im Werk von Peter Hacks
Sie sind ganz zweifellos gemünzt aufs Ideal; sie sind haltungsauffällig, selbstbewusst, originell, handlungsprägend, politisch denkend, meist individuell höchst emanzipiert und - nicht selten - umstritten. Das Frauenbild des Autors auch. Eintritt: 5 Euro / 3 Euro
Donnerstag, 22. Oktober 2015, 19:30 Uhr
21. Hacks-Gespräch Reiche Gleichheit. Ökonomie bei HacksHABBEMA zu Gast bei Liebknecht und Luxemburg
Vorstellung des Tagungsbandes durch den Herausgeber Dr. Kai Köhler und anschließende Diskussion mit Prof. Dr. Heinz Hamm, Dr. Leonore Krenzlin, Johannes Oehme Peter Hacks hat verschiedene Weisen des Wirtschaftens erleben dürfen oder müssen: den Kapitalismus der frühen Bundesrepublik, Ulbrichts „Neues ökonomisches System der Planung und Leitung“, Honeckers „Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik“ und schließlich den gesamtdeutsch durchgesetzten Kapitalismus. Von seiner Übersiedlung in die DDR 1955 an sind die Auseinandersetzungen um das richtige Wirtschaften ebenso Thema seines Werks gewesen wie die Ökonomie der Kunst. 2015 findet die Tagung zum Thema »Mein bester Wurf ist Eva« Geschlechterverhältnisse bei Hacks am 14. November statt. Eintritt: 6 Euro / ermäßigt 4 Euro
19. März 2015, 19:30 Uhr
20. Hacks Gespräch Dichterleben in der DDRAnsichten zur Hacks-Biografie
Ronald Weber, frisch promoviert mit einer Arbeit über Peter Hacks, Heiner Müller und den Streit im literarischen Feld der DDR, arbeitet seit geraumer Zeit an einer Peter-Hacks-Biografie. Die erfordert nicht allein seine weitreichende Werkkenntnis, auch den zahlreichen lebensgeschichtlichen Verästelungen geht er dafür akribisch nach - durch Archivstudien ebenso wie durch Interviews von Zeitzeugen. Eintritt: 6 Euro / ermäßigt 4 Euro
25. Juni 2014, 19:30 Uhr
19. Hacks-Gespräch Wer kann wider Gott und NowgorodGespräch zu Stück und Aufführung des Dramas »Bojarenschlacht« von Peter Hacks
»Vom Staat kommt alles Übel«, sagt der Rebell. »Ich hasse es, wenn gerast wird«, erwidert der neue Alleinherrscher. – Welche historischen Parallelen, Vorschläge, Haltungen, welche politischen Konstellationen und wieviel Vernunft zeigen sich im Stück? Wer ist Rurik – Iwan der Schreckliche, oder gar Putin? Warum redet Wadim daher wie ein Vertreter der Bürger-rechts-Bewegung? Und der Kaufherr Prenest: ein patriotischer Bürger oder ein geschmeidiger Oligarch? Eintritt: 6 Euro / ermäßigt 4 Euro
31. Mai 2012, 19:30 Uhr
18. Hacks-Gespräch Harald Kretzschmar befragt Hacks-IllustratorenBildende Künstler im Gespräch über die Bildnerische Umsetzung der Hacks-Stücke
Viele der Hacks-Bücher, besonders die für Kinder, wurden illustriert, und das kongenial. Das bedurfte gelegentlich längerer Verständigung zwischen Autor, Zeichner und Verlag bzw. Verleger. Peter Hacks hatte meist klare Vorstellungen, wie die Illustrationen sein und welche Künstler sie ausführen sollten. Aber wie er auch lobte und tadelte – nicht selten ausschweifend –, die zeichnerische Phantasie ging doch auch eigene Wege. Eintritt: 5 Euro / ermäßigt 3 Euro
15. Februar 2012, 19:30 Uhr
17. Hacks-Gespräch»Klassiker und Romantiker in der DDR, sich heftig bekämpfend«
Was Goethe einst in Italien sah, fand in modifizierter Weise auch statt in der DDR. Kleists Todestag war Anlass, erneut über Vorder- und Hintergründe der Kleistrezeption und der Literaturfehden unter DDR-Autoren nachzudenken. Da geht es dem Scheine nach um ein rein literarisch-ästhetisches Problem, die Prädominanz von Klassik oder Romantik. Doch nicht von ungefähr wird die Diskussion nicht nur in wissenschaftlichen Zeitschriften, sondern auch in Tageszeitungen geführt. Dauer und Intensität deuten darauf hin, dass ihre Ursachen tiefer liegen. Der Widerspruch schlug auf in den siebziger Jahren und bestimmte die kulturpolitischen Auseinandersetzungen. Was da als literarischer Stellvertreterkrieg begann, in dem der Seele und dem Individuum zu ihrem Recht gegen Staat und Fortschrittsglaube verholfen werden sollte, muss sich heute auch nach seinen politisch-ideologischen Implikationen befragen lassen. Ging es, wie Hacks bereits damals befürchtete, um die Existenz der DDR und des Sozialismus? Oder, konsequenter gefragt: Flankiert die Romantik die Konterrevolution und imperialistische Kriege, führt die Klassik geradewegs in den Gulag und zu Pol Pot? Eintritt: 5 Euro / ermäßigt 3 Euro
25. Januar 2012, 19:30 Uhr
16. Hacks-Gespräch zum Werk von Hans Heinz HolzGespräch mit Erich Hahn, Arnold Schölzel und Hans-Günter Szalkiewicz moderiert von Dieter Kraft / Silvia Holz-Markun kann krankheitshalber leider nicht an der Veranstaltung teilnehmen
»Ich bitte Sie, mich auch im fernern uneingeschränkt als Ihren Freund bezeichnen zu dürfen, und die Idee, Arm in Arm mit Ihnen das Jahrhundert regalieren zu sollen, kommt mir angenehm und in höchstem Maße schmeichelhaft vor. Aber damit wir das machen können, müssen Sie mir eben am Leben bleiben.« (Hacks an Holz) Am 11.12.2011 ist nun auch Hans Heinz Holz gestorben. In diesem Gespräch soll gesichtet werden, welche Wirkungen sein Werk philosophisch und politisch in einem Kampf entfalten kann, in dem, wie auch bei Hacks, nichts weniger als der Kommunismus das Ziel ist.
30. November 2011, 19:30 Uhr
15. Hacks-Gespräch »Wir müßten unbedingt von was reden, ...»Wir müßten unbedingt von was reden, wovon nicht alle reden.« Dieter Kraft (TOPOS) im Gespräch mit Martin Hatzius (Neues Deutschland), Stefan Huth (junge Welt) und Rayk Wieland (ehem. konkret).
Nach 1989 hat Peter Hacks sich dezidiert in und zu linken Pressorganen geäußert. Er hat politische Diskussionen und Neuformierungsprozesse verfolgt und kommentiert; gelegentlich hat er den Verantwortlichen in linken Medien Ratschläge gegeben. Die einschlägigen publizistischen Texte sind in dem Band »Am Ende verstehen sie es« (Eulenspiegel Verlag 2005) dokumentiert; Briefe, Manuskripte und Zeitzeugenaussagen geben weitere Auskünfte. Acht Jahre nach seinem Tod sind die Überlegungen, Vorschläge, Interventionen und Nachwirkungen dieses kommunistischen Dichters auf ihre Brauchbarkeit und Aktualität zu befragen. Zu einem Gespräch mit Dieter Kraft (TOPOS) sind unserer Einladung gefolgt: Rayk Wieland (ehem. konkret), Martin Hatzius (Neues Deutschland) und Stefan Huth (junge Welt). Eintritt: 5 Euro / ermäßigt 3 Euro
26. Oktober 2011, 19:30 Uhr
14. Hacks-Gespräch »Das Theater der Autoren« und Peter HacksDie Dramatikerin Irina Liebmann und der Lektor Gregor Edelmann sprechen über den Verlauf der Initiative und die damit verbundenen Erwartungen und Ziele.
»Wen kann stören, wenn wir zu hundert Irrenhäusern ein hunderteinstes hinzukriegen«, schrieb Peter Hacks 1987 an Helmut Baierl. Gemeint ist die Initiative einer Gruppe von Nachwuchsdramatikern um Irina Liebmann, die eine bis dahin undenkbare Neuerung anstrebte: die Gründung eines »Theaters der Autoren«, in dem der Spielplan selbstbestimmt am staatlichen Genehmigungsverfahren für Uraufführungen vorbei gestaltet und DDR-Gegenwartsdramatik aufgeführt werden sollte. Der Vorschlag sorgte im Sommer 1987 für einige Unruhe im literarischen Feld der DDR. Er motivierte nicht nur Peter Hacks, zu einem Gespräch in die Akademie der Künste zu laden und die offizielle Einführung einer transparenten Zensur zu fordern, sondern beschäftigte auch Verbände und andere kulturpolitische Institutionen, die in jeweils unterschiedlicher Weise versuchten, den Wunsch nach ästhetischer und institutioneller Erneuerung zu kanalisieren, ohne die staatlichen Steuerungsmechanismen anzutasten. Moderation: Bernadette Grubner und Ronald Weber Eintritt: 5 Euro / ermäßigt 3 Euro
28. September 2011, 19:30 Uhr
Hacks-Gespräche 13»Wie das Schicksal an die Tür klopft, kommt Matthus zu Hacks«
Siegfried Matthus, der wohl erfolgreichste der DDR-Komponisten – auch als eine dramatis persona von Hacksens Aristophanes-Adaption Die Vögel anzutreffen – kreierte mit dem Dichter Anfang der Siebziger Jahre zwei gemeinsame Projekte für die Bühne (Noch einen Löffel Gift, Liebling?, Omphale), außerdem tritt er als Schicksalsfigur von Hacks in dessen opernästhetischer Geschichte meiner Oper auf. |